TERK-YIST
Die Tschetschenen sind eine Bevölkerungsgruppe im Nordkaukasus.
Sie selbst nennen sich Noxchi (Sg. Nochtschi). Mit ihren sprachlich und kulturell eng verwandten
Nachbarn,
den Inguschen, werden sie in die ethnologische Gruppe der Wainachen eingeordnet.
Ihre Sprache, das Tschetschenische, gehört zusammen mit der inguschischen
Sprache zum wainachischen Zweig innerhalb der nachischen Sprachen der nordostkaukasischen Sprachfamilie.
Die Tschetschenen gehören in ihrer großen Mehrheit dem sunnitischen Islam an.
Von 2002 bis 2017 haben fast 36.000 Tschetschenen Asyl in Deutschland beantragt.
Tschetschenien, früher im Föderationskreis
Südrussland gelegen, wurde durch eine Ausgliederung ab dem 19.
Januar 2010 dem neu gebildeten Föderationskreis Nordkaukasus zugeordnet.
Es grenzt im Süden an Georgien, im Osten an die autonome Republik Dagestan, im Westen an die autonomen Republiken Inguschetien und Nordossetien-Alanien sowie im Norden an die Region Stawropol.
Geschichte
Zur früheren Geschichte: siehe Tschetschenen
Politische Karte Tschetscheniens (engl. Chechnya) und des Kaukasus
Die russische Einflussnahme in Tschetschenien begann bereits im 16.
Jahrhundert, als 1559 die Kosakenfestung Tarki gegründet wurde und 1587 das erste Kosakenheer entstand.
Zu dieser Zeit lebten die Tschetschenen allerdings noch im gebirgigen Südteil,
die Ebenen im Norden wurden erst im Laufe des 17. und 18.
Jahrhunderts allmählich besiedelt. Nachdem sich bis 1801 die orthodoxen Länder Georgien und Ossetien unter den Schutz Russlands vor den Osmanen gestellt hatten,
wurde die Georgische Heerstraße gebaut, die nahe an Tschetschenien vorbeiführte.
Sie stellte die strategisch wichtigste Verbindung Russlands nach Südkaukasien dar und war eine häufige Zielscheibe für Raubüberfälle der Tschetschenen und Inguschen.
Im Gegenzug entsandte Russland immer wieder Strafexpeditionen in das Gebiet der Bergvölker. Auch die Terekkosaken siedelten sich in Tschetschenien an.